In meiner Arbeit geht es um die Natur. Sie ist mal kraftvoll, mal filigran, mal verträumt – sie rührt an, lädt ein. Immer in Bewegung, doch in der Bewegung liegt auch die Ruhe.
Die Natur ist immer präsent. Ihre spezielle Schönheit und Ausstrahlung nimmt der Mensch jedoch selten wahr. Aber wie kann ich als Mensch in Beziehung mit der Natur treten, wie kann ich sie wahrnehmen? Wie kann ich als Künstler die Natur in einer Art darstellen, die überrascht und verwundert, ohne sie zu verdrehen? In einer Art, die das Auge schult für die Details, die eigene subjektive Sicht erweitert und ein Sich-Versenken in die Natur ermöglicht. Die spannend ist und doch still, fast meditativ. Ein Gegenpol in unserer heutigen rastlosen schnelllebigen Zeit.
Deswegen liegt meine Kunst zwischen der reinen Abbildung der Natur, dem Realismus einerseits und der künstlerisch in Szene gesetzten Wirklichkeit andererseits. Durch die verschiedenen Trägermaterialien und das Spiel mit Farben und Formaten entstehen ganz eigene Kunstwerke. Viele Motive wirken wie Pinselstriche eines Malers.
Meist lasse ich meine Bilder im Kopf entstehen. Dann suche ich diese ruhigen oder lebhaften, mystischen oder erhabenen Momente, in denen sich Licht, Farbe und Formen begegnen und die meinen Träumen entsprechen. Der Blick und die ewige Suche nach dem „besonderen“ Foto treiben mich. Auch wenn es nur ein Grashalm ist. Ich experimentiere beim Fotografieren mit Über- und Unterbelichtung, mit Licht und Schatten, mit Schärfe und Unschärfe, mit Stille und Bewegung. Es entstehen „intuitive“ Fotos.
Der Computer hilft mir, meine subjektive Vorstellung des Werkes zu realisieren.
Claudia Kessler